Aus der Praxis
In dieser Rubrik gebe ich Ihnen einen Einblick in meine Arbeit, besonders in die individuellen Themen und Anliegen mit denen Menschen und Unternehmen in der Vergangenheit auf mich zugekommen sind. Selbstverständlich sind alle Namen und weitere persönliche Angaben geändert.
Markus (39 Jahre) und Lisa (35 Jahre) standen an einem Wendepunkt in ihrer fünfjährigen Beziehung, als sie zu mir kamen. Die wiederholten Streitigkeiten hatten Lisa dazu gebracht, zu zweifeln, ob sie die Beziehung weiterführen sollte und ob ihre Gefühle für Markus für eine Beziehung ausreichend seien. In einem mutigen Schritt entschieden sie sich für eine Paartherapie, um ihre Probleme anzugehen.
Selbstreflexion und Verständnis
Die zehnmonatige Therapie wurde zu einer Reise der Selbstreflexion und des gegenseitigen Verstehens. Unter Anleitung lernten Markus und Lisa, wieder besser miteinander zu kommunizieren und Verständnis für die Situation des anderen zu bekommen. Die Therapie half, verborgene Konflikte ans Licht zu bringen und bot Raum für offene, ehrliche Gespräche.
Maren (37 Jahre) fand sich in einer komplexen Lebenssituation wieder, die sie dazu bewegte, eine Therapie zu beginnen. Als Single mit einem starken Kinderwunsch fühlte sie den Druck, einen Partner zu finden, was durch die Verantwortung für ihre pflegebedürftigen Eltern erschwert wurde.
Enge Bindung an die Eltern
Maren ist die Drittgeborene Ihrer Eltern. Sie lebt in der Nähe der Eltern. Ihre beiden Geschwister leben im Ausland, sodass Maren sich besonders verantwortlich für ihre Eltern fühlt. Ihre Mutter benötigte vermehrt Hilfe, sowohl emotional als auch in pflegerischen Belangen. Maren, obwohl innerlich dagegen sträubend, übernahm diese Aufgaben, da sich ihre Mutter von niemand anderem helfen lassen wollte. Ihr Vater erhielt zu Beginn unserer Arbeit die Diagnose einer beginnenden Demenzerkrankung. In den therapeutischen Sitzungen wurde deutlich, dass Marens enge Bindung zu ihren Eltern ihre privaten Entscheidungen und Beziehungen erheblich beeinflusste.
Ein mittelständisches Unternehmen im Kultursektor stand nach der Entlassung mehrerer Mitarbeiter während der Coronazeit vor vielfältigen Herausforderungen wie einer schlechten Teamstimmung mit Konflikten zwischen der Führungskraft und einzelnen Mitarbeitenden, steigender Fehlzeitenquote, sowie dysfunktionalen Arbeitsprozessen im Arbeitsalltag. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, habe ich in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung eine Organisationsentwicklung initiiert, die auf Teamentwicklung und Kultur abzielte.
Kernursachen identifizieren
Im Rahmen eines Teamworkshops wurden die Kernursachen für die Widerstände und die aufgetretenen Konflikte identifiziert. Das Team äußerte Unzufriedenheit mit der Führungskraft, mangelnder Transparenz bezüglich Unternehmensentwicklungen, das Bedürfnis nach flexibleren Arbeitszeiten und einem stärkeren Zusammenhalt im Team.
Michael (45 Jahre) stand an einem entscheidenden Punkt in seinem Leben, als er sich dazu entschloss, eine Therapie zu beginnen. Als Ehemann und Vater zweier Kinder im Alter von 3 und 5 Jahren und Führungskraft einer Bank fand er die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zusehends schwierig. Das Gefühl, nirgendwo ausreichend präsent zu sein, belastete ihn zutiefst.
ZERREISSPROBE FÜR DIE EHE
Die Spannungen in seiner Partnerschaft verschärften sich durch Streit, Uneinigkeiten und Kommunikationsprobleme. Inmitten dieser Herausforderungen lernte Michael eine andere Frau kennen und begann eine Affäre, was zu einer Zerreißprobe in seiner Ehe führte. Nach einigen Wochen stellte ihn seine Frau zur Rede, und Michael, der am Rande eines Burnouts stand, kontaktierte mich.